Inhalt /Index /Suche anzeigen

Befehlszeilen-Dienstprogramm "sftp"

sftp ist ein interaktives Befehlszeilen-Dienstprogramm (wie ftp), das alle Vorgänge über eine verschlüsselte Secure Shell-Übertragung ausführt. In diesem Programm werden unter Umständen viele Funktionen von ssh verwendet, beispielsweise die Authentifizierung mit öffentlichen Schlüsseln.

Wenn Sie in der Befehlszeile keine Dateien angeben, startet sftp einen interaktiven Befehlsmodus. Sie können einen der unten beschriebenen interaktiven Befehle verwenden. Zum Erstellen eines Skripts mit einer Reihe von Befehlen können Sie die Stapeldateioption (-B) verwenden.

Wenn Sie Dateien in der Befehlszeile angeben, überträgt sftp die Dateien und wird anschließend beendet.

Hinweis: Vorhandene Secure Shell-Verbindungen können wiederverwendet werden. Allerdings müssen Sie dies in jeder Befehlszeile explizit aktivieren bzw. die Umgebungsvariable SSHConnectionReUse auf den Wert "Yes" setzen. Weitere Informationen finden Sie unter Wiederverwenden von Verbindungen in Secure Shell-Sitzungen.

Befehlszeilenoptionen

-a

Überträgt Dateien im ASCII-Modus.

-b puffergröße

Legt die maximale Puffergröße für eine Anfrage fest. Gültige Werte sind 1024 bis 32768.

-B stapeldatei

Führt nach der erfolgreichen Anmeldung alle Befehle in der angegebenen Stapeldatei aus und trennt anschließend die Verbindung. Der folgende Befehl stellt beispielsweise eine Verbindung zu meinhost unter Verwendung von meinname her und führt die Befehle in meinedatei aus Nach der Ausführung aller in der Datei enthaltenen Befehle wird die Verbindung getrennt.

sftp -B c:\meinpfad\meinedatei meinhost.com meinname

In der Stapeldatei können die nachstehend beschriebenen interaktiven Befehle verwendet werden.

Hinweis: Das Semikolon wird für Kommentare in Skripts für die sftp-Befehlszeile mit der Option -B nicht unterstützt. Verwenden Sie in diesen Batchdateien das Nummernzeichen (#), um Kommentare zu kennzeichnen.

-c verschlüsselung

Liste mit Verschlüsselungen, die durch Kommata getrennt und in einer bevorzugten Reihenfolge angegeben sind. Die Standardeinstellung lautet "aes128-ctr,aes128-cbc,aes192-ctr,aes192-cbc,aes256-ctr,aes256-cbc,3des-cbc,blowfish-cbc,cast128-cbc,arcfour128,arcfour256,arcfour". Wenn die Verbindung für den FIPS-Modus konfiguriert wurde, lautet die Standardeinstellung "aes128-ctr,aes128-cbc,aes192-ctr,aes192-cbc,aes256-ctr,aes256-cbc,3des-cbc".

Bei der Verwendung von Protokollversion 1 (wird nicht empfohlen) ist es möglich, nur eine Verschlüsselung zu wählen. Die möglichen Werte sind "3des", "blowfish" und "des".

-C

Aktiviert die Komprimierung aller übertragenen Daten. Die Komprimierung ist bei Modem- und anderen langsamen Verbindungen empfehlenswert, in schnellen Netzwerken verringert sie jedoch die Antwortgeschwindigkeit.

-d

Legt fest, dass das Ziel ein Verzeichnis sein muss.

-F konfigurationsdatei

Gibt eine alternative Konfigurationsdatei an, die für diese Verbindung verwendet werden kann. Wenn eine Konfigurationsdatei in der Befehlszeile eingegeben wird, werden andere Konfigurationsdateien ignoriert.

-H abschnitt

Legt fest, welcher Abschnitt in der SSH-Konfigurationsdatei für diese Verbindung verwendet werden soll.

-i schlüsseldatei

Gibt eine privaten Schlüssel für die Authentifizierung an. Schlüsseldateien können auch für jeden Host in der Konfigurationsdatei angegeben werden. Es können mehrere -i-Optionen (und mehrere Schlüssel in einer Konfigurationsdatei) angegeben werden. Sie müssen Anführungszeichen verwenden, wenn die Datei oder der Pfad Leerzeichen enthält.

-o option

Für die Einstellung von Optionen, die in der Konfigurationsdatei unterstützt werden. Beispiel:

ssh "-o FIPSMode=yes" meinbenutzer@meinhost

-p

Behält Zeitstempel und Dateiattribute bei.

-q

Aktiviert den unbeaufsichtigten Modus, bei dem alle Warn- und Diagnosemeldungen einschließlich der Banner unterdrückt werden.

-R höchstzahl_anfragen

Legt die maximal zulässige Anzahl gleichzeitiger Anfragen fest. Durch eine Erhöhung dieses Wertes wird die Dateiübertragung möglicherweise leicht beschleunigt, es wird jedoch auch mehr Speicherplatz belegt. Die Voreinstellung ist auf 16 ausstehende Anfragen festgelegt.

-s subsystem

Legt das ssh-Subsystem fest.

-S programm

Legt das für verschlüsselte Verbindungen zu verwendende Programm fest.

-u

Entfernt nach dem Kopieren die Quelldatei.

-v

Legt für die Protokollierungsstufe den detaillierten Modus (Verbose) fest. Dieser entspricht der Protokollierungsstufe 2 (Debug2).

-V

Zeigt den Produktnamen sowie Informationen zur Reflection-Version an und schließt das Fenster wieder. Andere in der Befehlszeile angegebene Optionen werden gegebenenfalls ignoriert.

Interaktiver Befehlsmodus

Im interaktiven Befehlsmodus "versteht" sftp eine Reihe von Befehlen, die den ftp-Standardbefehlen ähnlich, aber nicht identisch mit diesen sind. Bei Befehlen muss die Groß- und Kleinschreibung beachtet werden. Setzen Sie Datei- oder Pfadnamen in Anführungszeichen, wenn diese Leerzeichen enthalten.

ascii

Legt die Übertragungsart ASCII fest.

binary

Legt die Übertragungsart binär fest.

bye

Beendet sftp.

cd pfad

Ändert das Remoteverzeichnis in den für pfad eingegebenen Wert.

chmod pfad

Ändert die Rechte, die pfad zugeordnet sind. Über mode können Sie durch drei Ziffern definierte Berechtigungen festlegen.

lcd pfad

Ändert das lokale Verzeichnis in den für pfad eingegebenen Wert.

exit

Beendet sftp.

get remotepfad [lokaler_pfad]

Ruft den remotepfad ab und speichert ihn auf dem lokalen Rechner. Wenn kein lokaler Pfadname angegeben wurde, wird derselbe Name wie auf dem Remoterechner verwendet.

getext [erweiterung,erweiterung...]

Zeigt die Dateierweiterungen an, die ASCII-Übertragungen verwenden. Verwenden Sie setext, um diese Liste zu bearbeiten.

help

Zeigt einen Hilfetext an.

lls [ls-options [path]]

Zeigt eine Verzeichnisliste des für pfad angegebenen lokalen Verzeichnispfads an. Wenn für pfad kein Wert angegeben wurde, wird die Verzeichnisliste unterhalb des aktuellen Verzeichnisses ausgegeben.

lmkdir path

Erstellt das für pfad angegebene lokale Verzeichnis.

lpwd

Druckt das lokale Arbeitsverzeichnis.

ls [pfad]

Zeigt eine Verzeichnisliste des für pfad angegebenen Remoteverzeichnispfads an. Wenn für pfad kein Wert angegeben wurde, wird die Verzeichnisliste unterhalb des aktuellen Verzeichnisses ausgegeben.

mkdir pfad

Erstellt das für pfad angegebene Remoteverzeichnis.

put lokaler_Pfad [lokaler_Pfad]

Lädt das für lokaler_pfad angegebene Verzeichnis auf den Remoterechner hoch. Wenn kein Remotepfadname angegeben wurde, wird derselbe Name wie auf dem lokalen Rechner verwendet.

pwd

Zeigt das Remotearbeitsverzeichnis an.

quit

Beendet sftp.

reget remotedatei [lokale_datei]

Setzt die angegebene Dateiübertragung fort. Dieser Befehl funktioniert wie der Befehl get, prüft jedoch zunächst, ob eine teilweise erstellte lokale Datei vorhanden ist. Ist dies der Fall, wird die Übertragung an der Stelle fortgesetzt, an der der letzte Versuch unterbrochen wurde.

rename alter_pfad neuer_pfad

Ändert den Namen der Remotedatei von alter_pfad in neuer_pfad.

rmdir pfad

Entfernt das für pfad angegebene Remoteverzeichnis.

rm pfade

Löscht die für pfad angegebene Remotedatei.

setext [erweiterung,erweiterung...]

Legt die Dateierweiterungen für eine ASCII-Übertragung fest. Platzhalter werden unterstützt. Wenn kein Argument angegeben ist, wird für keine Dateierweiterung eine ASCII-Übertragung verwendet.

version

Zeigt die sftp-Version an.

?

Synonym für help.